Im Gespräch mit Sarah Schweizer MdL

13. Juni 2024

Bereits am 14. Mai 2024 besuchten die WHG-Schüler:innen der Oberstufe die szenische Lesung „Allein für die Freiheit – Inszenierte Zeugnisse des vergessenen Attentäters Georg Elser“ in der Stadthalle Göppingen. Im voraus hatten Frau Baumgart, Herr Dis und Herr Herrmann im Geschichtsunterricht über Georg Elser und seine mutige, aber misslungene Tat reflektiert.

Im Anschluss an das Elser-Projekt, das wir bereits zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit der Georg-Elser-Gedenkstätte Königsbronn und dem Rotary-Club Göppingen durchführen konnten, kam Sarah Schweizer, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, ans WHG. In 90 Minuten stellte sie sich den Fragen der beiden Leistungskurse Geschichte von Michael Dis und Gemeinschaftskunde von Jana Bonnet. 

Was als Gespräch über Georg Elser und den Lehren für die Gegenwart startete, wurde schnell zu einer lebhaften Diskussion über die Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament vom 09. Juni, den Umgang mit der AfD und die Stärkung politischer Bildung an Schulen. Aber auch TikTok spielte eine große Rolle und Sarah Schweizer musste sich der kritischen Frage der Schüler:innen stellen, ob die demokratischen Parteien nicht vielleicht auch ein bisschen Schuld daran sind, dass der Populismus der AfD auf TikTok so gut verfängt. Das Gespräch drehte sich um die Vereinfachung von komplexen Themen, Misinformation und gezielte Desinformation und die Aufmerksamkeitsspanne junger Menschen. Sarah Schweizer nutzte die Gelegenheit und fragte die Schüler:innen gezielt nach Tipps, wie ihre eigene Partei (CDU) auf Social Media agieren könnte, um sich das Medium „zurückzuholen“. Von einem Verbot von TikTok oder einem Verbotsverfahren gegen die AfD hält Schweizer wenig, zeigt sich aber offen für die Ideen der Schüler:innen, sich für mehr politische Bildung und eine Stärkung der Medienbildung in Schulen einzusetzen. Auch eine Absenkung des Wahlalters bei Bundestagswahlen befürwortet Schweizer grundsätzlich, allerdings unter der Voraussetzung einer Anpassung des strafmündigen Alters.

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass der persönliche Kontakt zu Politiker:innen für Schüler:innen eine großartige Möglichkeit ist, Politik als etwas wahrzunehmen, das sie selbst jeden Tag betrifft. Durch das persönliche und offene Gespräch mit „ihrer“ Landtagsabgeordneten merken junge Menschen, dass ihre Meinung zählt, ihnen zugehört wird und die Politik an ihrem Leben interessiert ist. Wir bedanken uns bei Sarah Schweizer für ihre Zeit und ihre Offenheit.

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