Sport mal anders – ein Perspektivwechsel auf Rädern
26. Mai 2025
Wie fühlt es sich an, Basketball im Rollstuhl zu spielen? Wie verändert sich der Blick auf Sport, wenn man plötzlich nicht mehr sehen kann? Diese Fragen standen im Zentrum eines ganz besonderen Vormittags am WHG: Die Klasse 6cd (Jungen) durfte gemeinsam mit Frau Wolf am Projekt „Handicap macht Schule“ teilnehmen – und eintauchen in eine Welt, in der Sport und Inklusion Hand in Hand gehen.
Das Projekt, getragen vom Württembergischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband (WBRS) und der SportRegion Stuttgart, bringt seit über zehn Jahren jungen Menschen das Thema Behindertensport näher – und das nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch. Trainer Werner Rieger und seine Frau Martina waren mit einem ganzen Schwung Sportrollstühlen vor Ort und hatten vor allem eins im Gepäck: Begeisterung, Offenheit und ein klares Ziel – Barrieren abbauen durch echte Begegnung.
Schon beim ersten Kontakt wurde klar: Werner Rieger ist nicht nur Rollstuhlbasketballer mit Herz und Seele, sondern auch ein leidenschaftlicher Botschafter für Inklusion. Mit seiner ruhigen, zugewandten Art und seinem feinen Humor gewann er die Aufmerksamkeit der Jungs sofort. Nach einer kurzen Einführung ging es auch schon los: Rollstühle ausprobieren, sich im Hallenraum orientieren, erste Pässe – und schließlich ein richtiges Spiel. Schnell merkten die Schüler: Das ist ganz schön anstrengend, aber auch richtig spannend und macht total Spaß. Neben dem sportlichen Erlebnis ging es aber um mehr: um Empathie, Respekt und darum, einen Perspektivwechsel zu wagen. Was bedeutet es, wenn man sich im Alltag oder beim Sport auf andere Weise fortbewegt? Wie fühlt es sich an, wenn Dinge, die sonst selbstverständlich sind, plötzlich zu einer Herausforderung werden? Genau hier setzte das Projekt an – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit echtem Erleben.
In der anschließenden Gesprächsrunde wurde viel gefragt, gestaunt und nachgedacht. Werner Rieger nahm sich Zeit für jede Frage – und erzählte auch Persönliches. Besonders eindrücklich blieb den Schülern Werners Leitsatz im Kopf: „Nicht gleich aufgeben, wenn es mal im Leben nicht so rund läuft.“ Ein Satz, der nicht nur zum Projekt passt, sondern mitten ins Leben trifft.
Ein großes Dankeschön geht an Frau Wolf, die diesen besonderen Tag ermöglicht hat – und an alle Jungs der 6cd, die mit Offenheit, Neugier und sportlichem Ehrgeiz dabei waren. Ihr habt gezeigt, dass echte Stärke oft da beginnt, wo man bereit ist, die Perspektive zu wechseln.