Wie geht eigentlich Film? Welche Rolle spielt Filmmusik? Und was ist eigentlich wichtig beim Filme kuratieren? All das konnten die 9. und 10. Klassen in der letzten Januarwoche von den Profis der Deutschen Filmakademie lernen. Die unterschiedlichen Workshops des Projekts, das Filmbildung und Antidiskriminierung im Fokus hat, sollen das kulturelle Leben, soziales Engagement, die Vielfalt und den demokratischen Austausch von Jugendlichen im ländlichen Raum stärken. 

Am vergangenen Freitag, dem 08.03.2024, erlebten Kinobegeisterte dann den krönenden Abschluss beim Kinofest im Staufen Movieplex. Die Veranstaltung präsentierte eine beeindruckende Auswahl an Kurzfilmen von talentierten Künstler:innen aus verschiedenen Teilen der Welt. Das übergeordnete Thema des Abends war „Demokratie und Vielfalt“, ein bedeutendes Anliegen, dem sich jeder bewusst werden und aktiv dafür einsetzen sollte.

Gekonnt durch den Abend führten Rahel und Maxi aus der Klasse 9d. Besonders hervorzuheben war der Besuch des Oberbürgermeisters Alex Maier, der die Bedeutung des Themas betonte und die künstlerische Darstellung als Mittel zur Förderung von Demokratie und Vielfalt würdigte. Zunächst wurden vier Kurzfilme, die von den Schüler:innen des Klasse 9c und einer Klasse der Freien Waldorfschule Filstal kuratiert wurden, gezeigt. Dabei hatten die Filme ganz unterschiedliche Arten von Diskriminierung zum Thema: neben alltäglichen rassistischen Erfahrungen, die leider immer noch viele People of Color auch in Deutschland betreffen, fand auch die Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Paaren Einzug ins Kinofest.

Nach einer kurzen Pause, in der alle Gäste von unserem Abiturjahrgang 2024 mit Snacks und Getränken versorgt wurden, begeisterte Eghosa Iyawe (9a) mit ihrer Interpretation von Ruth B.’s „Lost Boy“. Anschließend wurde der ausgewählte Film des erwachsenen Bündnismitglieder:innen gezeigt. Der knapp 30-minütige Film „Masel Tov Cocktail“ behandelt mit viel Charme und Witz das Thema Antisemitismus im Alltag jüdischer Menschen in Deutschland und lässt dabei auch den moralischen Zeigefinger nicht aus. 

Im Mittelpunkt der Premiere standen jedoch die beiden Kurzfilme „Überwindung“ und „JAKOB“, die im Rahmen eines beeindruckenden Schülerprojekts entstanden. Diese Filme wurden von den engagierten Schüler:innen der Klasse 9d des WHG gedreht und von der Freien Waldorfschule Filstal vertont. Das Projekt wurde dabei von der spots.-Akadmie und der Musikerin Cassis B. Staudt im Rahmen eines inspirierenden Musikworkshops begleitet. Zum Abschluss überreichte OB Alex Maier Oscars an die beiden Projektgruppen.

Das Kinofest bot somit nicht nur eine Plattform für filmische Meisterwerke, sondern auch die Gelegenheit, sich mit relevanten gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen und die kreative Jugendförderung zu würdigen. An dieser Stelle möchten wir Linda Rebmann-Musacchio für die Koordination des Bündnisses Göppingen danken. Ebenso gilt unser Dank Sebastian Selig vom Staufen-Movieplex, der uns sein Kino nicht nur für die Workshops und das Filmscreening mit Julian Vogel zur Verfügung gestellt hat, sondern auch für den Abend des Kinofestes. Der Kunsthalle Göppingen und allen Beteiligten der verschiedenen Workshops sei an dieser Stelle ebenfalls gedankt. Zum Abschluss dankt das WHG ihrer Schulleitung Claudius Bührle und Katharina Kraner für das Möglichmachen des Projekts und Michael Dis, Francisca Härtel und Jana Bonnet für die Umsetzung des Projekts.