Erste Jugendkonferenz am WHG: Im Gespräch auf Augenhöhe

27. März 2025

Am WHG fand mit großem Engagement die erste Jugendkonferenz statt – ein weiterer wichtiger Schritt, jungen Menschen eine Stimme zu geben und sie aktiv in politische und gesellschaftliche Prozesse einzubinden. Die Konferenz wurde vom tollen Schülersprecher-Team organisiert und mit sechs weiteren engagierten Gemeinschaftskunde-LKlern durchgeführt und moderiert. Sie boten insgesamt 68 Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Perspektiven, Sorgen und Ideen direkt mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zu teilen.

In Form eines World Cafés diskutierten die Jugendlichen an insgesamt zehn Thementischen, wechselten dabei in mehreren Runden die Tische und entwickelten in lebendiger Atmosphäre konkrete Lösungsvorschläge. Ziel war es, echte Beteiligung zu ermöglichen – durch den Austausch, durch Zuhören und durch das gemeinsame Ringen um Antworten.

Die Themen reichten von Jugendbeteiligung und Demokratie über Zukunftsfragen bis hin zu Mental Health, Digitalisierung und Klima & Umwelt. Jede Tischdiskussion wurde von einem Gastgeber oder einer Gastgeberin aus der Schülerschaft geleitet – von Eghosa (10b), Clara (10b), Emily (J1), Nina (J2), Mikkel (10c), Maxi (10a), Lennart (J1), Khizri (J1), Konstantin (J1) und Jannick (J1). Sie sorgten dafür, dass alle Stimmen gehört wurden, Diskussionen angestoßen und Ideen auf Tischdecken festgehalten wurden. Besonders wichtig: Die Lösungsvorschläge sollten möglichst konkret sein – dafür kamen bunte Karten zum Einsatz, auf denen zentrale Forderungen und Wünsche notiert wurden.

Die gesammelten Beiträge spiegeln deutlich wider, was Jugendliche bewegt. So wurde z. B. am Tisch Demokratie über die Gefährdung durch extreme Parteien und die geringe politische Beteiligung junger Menschen diskutiert. Ein Schüler notierte: „Ich sehe Probleme darin, dass junge Menschen zu wenig einbezogen werden.“ Auch die Rolle von Social Media, Fake News und Echokammern wurde kritisch beleuchtet. Forderungen nach politischer Bildung, besserer Medienkompetenz und einer klareren Kontrolle von Algorithmen wurden laut. Eine Gruppe schrieb: „Falschinformationen fördern populistische Parteien – Algorithmen kontrollieren!“

Am Tisch Zukunft und Berufliche Orientierung standen Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit im Fokus. Mehr BAföG, Stipendien für finanziell Benachteiligte und eine bessere Bezahlung von sozialen Berufen wurden gefordert – ebenso wie mehr praktische Einblicke in die Arbeitswelt. Beim Thema Klima & Umwelt wurde deutlich: Viele Jugendliche sehen die aktuelle Klimapolitik kritisch und wünschen sich mehr Engagement für Tierschutz, nachhaltigen Konsum und erneuerbare Energien. Lösungen wie der Ausbau des ÖPNV, die Schaffung von Naturschutzgebieten oder strengere Regelungen für Verpackungsmüll wurden konkret formuliert. Auch schwierige Themen wie mentale Gesundheit, Mobbing oder Leistungsdruck wurden nicht ausgespart. Die Teilnehmenden berichteten offen über ihre Sorgen und machten klar, dass es mehr Unterstützung – in der Schule und darüber hinaus – braucht.

Alle Ideen und Ergebnisse der WHG-Jugendkonferenz wurden sorgfältig dokumentiert und fließen in einen landesweiten Prozess ein: Bis Mai 2025 finden in ganz Baden-Württemberg bis zu 70 weitere Jugendkonferenzen statt. Auf der Landesjugendkonferenz werden Delegierte aller Konferenzen ihre gesammelten Anliegen schließlich mit Kultusministerin Theresa Schopper und Sozialminister Manne Lucha diskutieren – eine echte Chance für junge Menschen, Politik mitzugestalten. Gefördert wird das Projekt von der Jugendstiftung Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „jung & engagiert“.

Ein besonderer Dank gilt dem engagierten Team der Schülersprecherinnen und Schülersprecher, die mit großem Einsatz und Ideenreichtum, im Vorfeld dazu beigetragen haben, die Jugendkonferenz auf die Beine zu stellen. Ebenso möchten wir uns herzlich bei allen Gastgeberinnen und Gastgebern der Thementische bedanken, die mit Leidenschaft und Offenheit die Gespräche gestaltet haben – und bei Frau Bonnet, die den gesamten Ablauf im Hintergrund koordiniert hat. Ohne euch wäre dieser Tag nicht möglich gewesen!

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